• Michael Keller will das Mammut endgültig nach Huttwil bringen. · Bild: Leroy Ryser

11.10.2019
Huttwil

Weibeln für das Mammutland

Michael Keller arbeitet seit kurzem für Pro Regio Huttwil und versucht, das Mammutland vorwärts zu treiben. Ab dem kommenden Jahr wird er als Geschäftsführer für die Mammut Erlebnis AG tätig und dafür besorgt sein, dass das Mammut seinen Weg endgültig zurück in die Region findet. Beim 46-Jährigen ist die Zuversicht gross, die Vorfreude auf die neue Herausforderung ebenfalls. Neue Schritte, damit die Ziele erreicht werden, wurden nun eingeleitet.

Huttwil · Michael Keller will das Mammut zurück nach Huttwil bringen. Angestellt von Pro Regio hat er anfangs September für Pro Regio seine Arbeit aufgenommen und sich in dieser Zeit an verschiedenen Fronten für den geplanten Park eingesetzt und neue Ideen für die Projektierung eingebracht. Geplant ist es, dass der 46-Jährige ab Januar 2020 als Geschäftsführer und Leiter der Geschäftsstelle für die Mammut Erlebnis AG arbeiten wird. Diese soll das Mammutland weiter vorantreiben, Gelder suchen und bei der Realisierung eine massgebliche Rolle spielen. Damit diese AG gegründet werden kann, ist unter anderem Michael Keller auf der Suche nach Unternehmen und Organisationen, welche die finanziellen Mittel für den Startschuss zur Verfügung stellen. «Wir haben gute Gespräche geführt. Ich bin sehr zuversichtlich», sagt Michael Keller selbst. Sowieso bringt er frischen Wind in das Projekt, das vor vier Jahren ein erstes Mal vorgestellt wurde. An der Hauptversammlung von Pro Regio (siehe Bericht unten) hat sich Michael Keller den Mitgliedern vorgestellt und Einblicke in seine Tätigkeit gewährt.

Viele potenzielle Unterstützer
Michael Keller ist nach wenigen Wochen seiner Tätigkeit überzeugt vom Projekt «Mammutland». Dieses sei authentisch und biete einen vielschichtigen Mehrwert für die ganze Region. Ausserdem habe man bereits jetzt gute Gespräche führen können. «Es gibt viele, die interessiert sind an einer Realisierung und uns deshalb unterstützen», erklärt Keller. Damit dieses Projekt tatsächlich flügge wird, brauche es diese geplante Geschäftsstelle nun unbedingt. Diese bringe Schwung und mache das Projekt sichtbar, die Leute würden damit sehen, dass «endlich etwas passiert». Ziel ist es auch deshalb, die Informationen rund um das Projekt zu verbessern. Der Internetauftritt auf www.mammutland.ch wird aktuell überarbeitet, geplant ist zudem ein Informationsstand am Weihnachtsmarkt in Huttwil. «Ich spüre, dass viele Menschen und Firmen ein Bekenntnis zu diesem Projekt geben. Man will dieses Mammutland hier in der Region realisieren. Und das stimmt mich zuversichtlich, auch wenn die Finanzierung noch nicht gesichert ist.» Dass auch ein Risiko vorhanden sei, wisse er durchaus, ein gewisser Respekt vor grossen Projekten sei manchmal ebenso wichtig, um voran zu kommen.
Damit Michael Keller die gesetzten Ziele erreichen kann, will er seine Erfahrung in diesem Projekt einbringen. Zuvor arbeitete der in Zollikofen wohnhafte Berner für Bern Tourismus als Vize-Direktor und in der Nachfolgeorganisation Bern Welcome in der Destinationsentwicklung. Entwickeln soll sich die hiesige Region indes auch mit dem Mammutland. «Im Zentrum wird der Mammutpark stehen. Aktuell zentriert sich unser Fokus darauf. Alle weiteren Schritte wollen wir angehen, sobald dieser Themenpark einmal steht.» Dazu gehört vielleicht auch der angedachte Baumkronenweg in Ufhusen, sowieso soll die ganze Region mit eigenen Ideen und Produkten mithelfen und mitprofitieren. «Unser Vorteil ist es, dass wir mit dieser Idee über die Kantonsgrenzen hinaus Interessierte ansprechen können. Das Mammutland kennt keine geografischen Grenzen.» Für den Park ist in Huttwil bereits Land von der Herdgemeinde reserviert, dereinst soll der Themenpark hinter der Firma Biketec am Waldrand stehen.

Potenzial als Familienregion
Das Ziel von Michael Keller ist es nun, das Projekt möglichst rasch sichtbar zu machen, denn bis zur Mitte des nächsten Jahres soll sogar die Finanzierung für den kompletten Park stehen. «Wir gehen von Kosten von rund 13 Millionen Franken aus, etwa 30 bis 50 Prozent müssen wir selbst, unter anderem mit staatlichen Beiträgen, stemmen. Für den weiteren Teil suchen wir Darlehen und Finanzierungsmöglichkeiten. Auch hier sind wir dank guter Signale zuversichtlich.» Letztlich kann dann, auch abhängig vom Interesse, das Angebot mühelos ausgebaut werden. «Diese Region hat touristisch gesehen ein grosses Potenzial. Gerade für Familien mit Kindern kann hier viel geboten werden. Ein Mammutpark wäre ein erster guter Schritt, das Freizeitangebot für die regionalen Bewohner attraktiver zu gestalten.» Gelingt dies, käme dann auch der Tourismus mitsamt Übernachtungsgästen automatisch in die Region, Schüler und Schulklassen würden danach wahrscheinlich ebenso angelockt. «Das Thema ist brandaktuell. Eiszeit, Klima, Menschen und Tiere – hier kann man etwas lernen und interaktiv erleben, weshalb wir einen solchen Park durchaus mit Augusta Raurica vergleichen können. Bei der römischen Siedlung gehört der Besuch seit langem für viele Schulklassen zum Pflichtstoff», sagt Michael Keller. Bald soll man auch in Huttwil Wissenswertes lernen können, sodass auch Schulen mit dem Mammutpark zweifellos angesprochen werden.
Für Michael Keller ist es aber wichtig, dass im Park letztlich die Balance gehalten wird. Einerseits soll der Faktor Spiel und Spass nicht zu kurz kommen, andererseits soll Wissen vermittelt werden. Man möchte die Besucher mit beiden Inhalten beschäftigen. «Die technischen Möglichkeiten müssen ausgenutzt werden, um attraktiv und interaktiv zu sein. Ausserdem muss es auch ein Ziel sein, etwas zu erschaffen, das Strahlkraft hat. Und natürlich wollen wir innovativ sein.»

Zuversicht ist vorhanden
Dass er dieses Projekt nun als Person auch mitentwickeln darf, freue ihn besonders. Dieses bis zur endgültigen Realisierung zu begleiten, sei auch für ihn spannend. «Dieses Projekt bietet viele spannende Bereiche. Geschichte, Nachhaltigkeit, alles in einer Region, die ich bereits gut kenne – es gibt viele Gründe, dass ich mich auf diese Arbeit freue», sagt Michael Keller.
Immerhin, während dem Fotoshooting mit dem «Unter-Emmentaler» hat man in Huttwil erstmals wieder ein Mammut gesehen – auch wenn dieses nur aus Plastik war, könnte es genauso gut als Ankündigung dienen. «Ich glaube daran, dass wir es schaffen», wiederholt Michael Keller. Letztlich wird er nun selbst für den Erfolg dieses Projekts gefordert sein.

Von Leroy Ryser