• Ab Dezember 2021 soll der Bus nicht mehr 24 Minuten im Oberdorf in Melchnau warten müssen. · Bild: Patrik Baumann

  • Ein erster Planentwurf: Bei der Haltestelle Passhöchi in Langenthal soll eine Wendeschlaufe erstellt werden. Geplanter Baubeginn ist im Juni. · Plan: asm

09.04.2021
Oberaargau

Wendeschlaufe erlaubt bessere Anschlüsse

Melchnauer Pendlerinnen und Pendler kennen die Problematik der Linie 51, welche das Dorf erschliesst: Täglich verkehren 33 Kurspaare im Halbstundentakt, doch trotz des guten Angebotes verpasst man in Langenthal oder in ­umgekehrter Richtung die Anschlüsse oft wegen weniger Minuten. Ärgerlich, denn der Bus wartet in der Regel über 20 Minuten auf dem Kirchenplatz. ­Mit dem neuen Fahrplan werden Angebotsverbesserungen umgesetzt.

Melchnau/Langenthal · Seit 2005 verkehren die Busse der Linie 51 von Wangen an der Aare über Herzo­genbuchsee und Langenthal nach Melchnau mit einem Fahrplan, der in Melchnau oftmals auf Unverständnis stösst: Wer Morgens vom Bahnhof Langenthal nach Melch­nau fahren will, muss feststellen, dass der Bus jeweils einige wenige Minuten vor Ankunft der IR-Züge abfährt.
Die gleiche Problematik gibt es am Nachmittag in umgekehrter Richtung: Der Bus wartet, wenn er nicht bis nach Grossdietwil weiterfährt, 24 Minuten auf dem Kirchenplatz in Melchnau. Oftmals können die Fahrgäste auf den letzten Metern in Langenthal zwischen Ammann-Kreisel und dem Bahnhofplatz beobachten, wie der IR-Zug nach Bern, die S-Bahn nach Huttwil–Luzern oder die Regionalzüge nach Oensingen-Solothurn vor der Nase wegfahren.

Besserung in Sicht
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 soll die Situation nun verbessert werden. Der Grosse Rat bewilligte in der Frühjahrssession die im Angebotsbeschluss vorgesehenen geplanten Änderungen der Regionalen Verkehrskonferenz Oberaargau.
Diese sehen vor, dass die Verlängerung der Buslinie nach Grossdietwil gestrichen wird. Gleichzeitig wird der Fahrplan der Postautolinie Zell–St. Urban so verbessert, dass die Bahnanschlüsse in St. Urban in Richtung Langenthal erreicht werden können. Wenn in Zukunft auf die drei morgendlichen und vier abendlichen Kurse ins Luzerner Hinterland verzichtet wird, kann die Wartezeit in Melchnau deutlich verkürzt werden.

Attraktive Zusatzschleife
Die Aare Seeland mobil AG unterbreitet zur Zeit dem Kanton als Besteller ihr Angebot für den Betrieb der Oberaargauer Buslinien, zu denen auch die Linie 51 gehört. Sie will den Fahrplan wie im Angebotskonzept 2022 bis 2026 angedacht umsetzen und schlägt vor, dass Morgens die Busse wie bis anhin von Melchnau nach Langenthal verkehren und nach einem kurzen Halt am Bahnhof nach Herzogenbuchsee weiterfahren. In der Gegenrichtung wird der Bus aus Herzogenbuchsee am Bahnhof halten, anschliessend ins Stadtzentrum zur Haltestelle Tell/Kantonalbank verkehren und von dort als Leerfahrt zurück an den Bahnhof fahren.
Am Bahnhof wendet der Bus erneut und setzt seine Fahrt, nach Ankunft der IR-Züge, in Richtung Melchnau fort. Die gleiche Zusatzschleife ist auch am Nachmittag geplant, allerdings in umgekehrter Richtung: Aus Melchnau kommend wird der Bus am Bahnhof in Langenthal wenden, zurück zum Stadtzentrum fahren, bei der Passhöchi wenden und ab Tell/Kantonalbank via Bahnhof weiter nach Herzogenbuchsee fahren.
Damit bleibt der direkte Anschluss aus Richtung Herzogenbuchsee ins Lan­genthaler Zentrum bestehen und die Verbindung vom Langenthaler Bahnhof ins Zentrum wird mit den zusätzlichen Fahrten aufgewertet. Für die Melchnauer Pendlerinnen und Pendler bedeutet dies, dass die Verbindungen ausserhalb den Stosszeiten massiv attraktiver werden: Wer Nachmittags nach Olten fahren will, benötigt in Zukunft noch rund 36 Minuten, bisher sind 48 Minuten nötig. Auch in Richtung Bern verkürzt sich die Fahrzeit von heute 77 Minuten auf neu rund 64 Minuten.

Wendeschlaufe bei der Passhöchi
Voraussetzung, dass die neue Zusatzschleife der Linie 51 gefahren werden kann, ist die Wendeschlaufe bei der Haltestelle Passhöchi in Langenthal. «Geplanter Baubeginn ist im Juni, so dass die Schlaufe pünktlich zum Fahrplanwechsel bereit steht», erklärt Heinrich Matter, Verkehrsplaner der asm gegenüber dem «Unter-Emmentaler». Wenn in naher Zukunft die St. Urbanstrasse zwischen dem Affenplatz und dem Bären saniert wird, wird die Kante der Bushaltestelle an die Fahrbahn verschoben, um diese behindertengerecht zu gestalten.
Damit geht die bisherige Haltebucht für die Busse verloren. Die neue Wendeschlaufe bietet den Bussen vor dem Wenden einen Stellplatz, damit dieser die wenigen Minuten der Reservezeit stehen bleiben kann, ohne den Verkehr zu behindern.

Von Patrik Baumann