• Der Künstler aus Rohrbachgraben, Fred Baumann, mit seinen Landschaften. · Bilder: Thomas Peter

  • Margrit Kammermann aus Rütschelen und ihre drei Kinder: Sie hat noch keinen der elf Künstlermärit in Langenthal verpasst.

  • Kühe in allen Formen und Farben, dahinter musikalische Beiträge der Streichergruppe Stadtorchester Langenthal.

11.06.2019
Langenthal

Windig, vielfältig und stimmig

Herrliches, aber windiges Wetter brachte zahlreiches Volk an den 11. Künstlermärit in Langenthal. Die Voraussage des Künstlermärit-Initianten, Daniel Bader, bewahrheitete sich: Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Durchführung waren hervorragend. Kunstinteressierte und Besucher des Wochenmarkts kreuzten sich. Künstlergilde, Marktfahrer und Besuchende brachten tolle Stimmung in die Innenstadt der Oberaargauer Metropole.

Der Stand von Anni Bürgi mit ihren Tontieren und weiteren Dekoartikeln aus Ton für Haus und Garten sowie einigen Gemälden ist unmittelbar an der «Bären»-Kreuzung hervorragend platziert. Hier hat sie viel Weite, um ihre Kunstwerke zu präsentieren.
«Bei schlechten Wetterbedingungen hätte der Märit in der Markthalle stattgefunden. Dort hätte ich zuhinterst ein kleines ‹Eggeli› zur Verfügung gehabt.» Sie hat allen Grund zu strahlen und mit ihr die über 50 weiteren Aussteller sowie die Marktfahrenden des Wochenmarkts.
Allerdings, insbesondere für die Ausstellenden von Gemälden, die mehr als die Hälfte aller Teilnehmenden am Künstlermärit bildeten, war der starke Wind eine grosse Herausforderung. Die Gemälde mit ihren grossen Angriffsflächen mussten mit verschiedensten Mitteln fixiert werden, damit sie nicht um- oder weggeblasen wurden. Gute Stimmung herrschte allemal, man nahm es mit Humor: «Wenn der Wind nicht so wehen würde, könnte niemand die schönen Spitzenunterröcke meiner Puppen sehen», sagte die Produzentin der lustigen Künstlerpuppen. Gemälde, Skulpturen und Deko-Gegenstände aus verschiedensten Materialien bildeten eine herrliche Vielfalt bildnerischer Kunst.
Nicht wenige wechselten im Laufe des Tags die Besitzer, respektive sie wurden mit «verkauft» bezeichnet. Denn das bunte Allerlei sollte bis Marktende erhalten bleiben.
Zwischendurch folgte die Besucherschar den herrlichen Klängen der Streichergruppe des Stadtorchesters Langenthal, um hier zu verweilen und die Töne zu geniessen.

Kunstliebhaber und Langenthal-Förderer
Vor rund einem Dutzend Jahren war es die Idee des Unternehmers Daniel Bader, einen Künstlermärit ins Leben zu rufen. Ihm selbst gefalle Kunst über alles, sagt er gegenüber dem «Unter-Emmentaler». Zudem war er schon damals überzeugt: «Mit solchen Anlässen bringen wir Besucher nach Langenthal.» Er brachte das Anliegen in den Vorstand der Stadtvereinigung Langenthal. Von einer Projektgruppe wurde es umgesetzt.

Ideale Grösse
Am letzten Samstag ging nun bereits der 11. Künstlermärit über die Bühne, respektive über die Gassen. Einmal mehr überaus erfolgreich und bei optimalem Wetter, nämlich kein Regen und nicht zu heiss.
«Die Grösse des Märits mit 50 bis 60 Ständen ist ideal. Vielfältig und trotzdem nicht zu weitläufig. Die Leute laufen einmal durch, kehren um, schauen sich nochmals alles an und kaufen dann vielleicht etwas», weiss Daniel Bader aus Erfahrung. Zwischen 45 und 60 Teilnehmende waren es bisher. Treue Ausstellende, die immer wieder dabei sind, machen etwa 40 % aus. Die restlichen würden aus Neuen bestehen, «was Sinn macht, denn es gab doch einige, die hier einen wichtigen künstlerischen Start hatten», so Daniel Bader. Unter ihnen Simon Berger mit seinem Künstlernamen «Dr Simon», der im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums der Motorex AG 2017 die vielbeachtete 40 Quadratmeter grosse Albert-Einstein-Skulptur aus alten Autoteilen, Töffteilen, Fahrrädern, Cockpitverkleidungen usw. realisiert hat. Die Besucherzahlen würden stark vom Wetter abhangen. «Dieses Mal dürfte es wieder optimal sein», sagte er schon letzten Freitag. Er behielt recht, noch nie hatte es soviel Volk am Märit.

Von Liselotte Jost-Zürcher