• Dario Flükiger in seinem Trainingsraum – etwa eine solche Anlage wird an den WorldSkills in Schanghai von ihm und seinem Partner gefordert werden. · Bild: Marianne Ruch

  • Dario Flükiger freut sich auf die Herausforderung der WorldSkills. · Bild: Marianne Ruch

22.11.2021
Emmental

WorldSkills 2022 mit Dario Flükiger

Der 18-jährige Dario Flükiger aus Lützelflüh hat sich für die WorldSkills 2022 in Shanghai qualifiziert. Er ist Lehrling im vierten und letzten Lehrjahr als Automatiker bei der Firma PB Swiss Tools in Grünen. Sein Erfolgsweg begann mit den SwissSkills, hier holte er den Schweizermeister-Titel und qualifizierte sich somit für die WorldSkills.

Grünen · Der Beruf Automatiker zeichnete sich wohl schon früh ab, denn schon als Kind hat er gerne Geräte auseinander genommen – nicht immer zur Freude der Eltern. Und so startete er im Sommer 2018 seine Lehre als Automatiker bei der Firma PB Swiss Tools in Grünen/Sumiswald. Schon im 2. Lehrjahr hat ihm der Lehrbetrieb eine Teilnahme bei den SwissSkills ans Herz gelegt. Er sei gut in seinem Fachgebiet als Automatiker. Also meldete er sich an und Anfang 2020 nahm er an der ersten Vorausscheidung für die Swiss-Skills teil, Mitte 2020 an der zweiten Ausscheidung und im Herbst fand das Finale in Zürich statt. Hier belegte er nicht einfach nur einen Platz, nein, er holte sich den Schweizermeister-Titel. Mit diesem Titel qualifizierte er sich automatisch für die WorldSkills.

Training ein bis zwei Tage pro Woche
Bereits jetzt trainiert er ein bis zwei Tage pro Woche, zum Teil auch am Wochenende, zusammen mit seinem Teampartner Adrian Matthys für die WorldSkills 2022 in Shanghai. Sie werden als Team den Wettkampf bestreiten und die dort gestellte Aufgabe zusammen meistern. Ab nächstem Jahr sollen es sogar bis zu drei Tage pro Woche werden. Diverse öffentliche Trainingsanlässe und Vorbereitungen mit anderen Kandidatinnen und Kandidaten in Form von Teamweekends werden folgen. Mit ihren Trainern Adrian Kamer und Tobias Blum, beide ehemalige Weltmeisterschaftsteilnehmer, haben sie feste Trainings. Sie bekommen Aufgaben gestellt, so wie es auch an der Weltmeisterschaft der Fall sein wird. Die Trainer geben ihnen Rückmeldungen, helfen und geben Tipps. Auch steht ihnen eine Sportpsychologin zur Verfügung, welche sie bei der mentalen Vorbereitung unterstützt.

Arbeitgeber unterstützt ihn
«PB Swiss Tools hat mir viele positive Rückmeldungen gegeben und unterstützt mich voll und ganz», sagt Dario Flükiger. «Ich darf während der Arbeitszeit üben und sie stellen mir für rund ein Jahr einen Trainingsraum zur Verfügung», erzählt er. Hier kann er zusammen mit seinem Wettkampf- Partner trainieren. Der Arbeitgeber übernimmt auch die Reisespesen, welche für die Vorbereitungen anfallen, und die beiden können auf die Unterstützung mit Werkzeugen zählen.
«Wir sind sehr stolz auf Dario und es freut uns, dass er bei den Berufsmeisterschaften so weit gekommen ist», sagt Philipp Eggen, Leiter Instandhaltung und Vorgesetzter von Dario Flükiger. «Wenn jemand so jung diese Herausforderung annimmt, so stellen wir gerne die Rahmenbedingungen zur Verfügung. Denn mit solch guten und motivierten Berufsfachkräften können wir den Standort Schweiz festigen», hält er fest.

Hohe Erwartung an sich selbst
«Ich denke, mit unserer Vorbereitung sollte ein Podestplatz möglich sein, im optimalsten Fall sogar der oberste», sagt Dario Flükiger optimistisch. Aber nur mit viel Fleiss und Verzicht wird ein Medaillenplatz möglich sein, dessen ist er sich bewusst. Schon nur der Event an sich werde ein unvergessliches Erlebnis werden. Die ganzen Erfahrungen, welche er auf dem Weg dahin machen könne, seien aber hoffentlich auch nützlich. «Man könnte sagen, dass es eine Ehre ist, die Schweiz dort zu vertreten», sagt der sympathische junge Mann.

Zeit für sich
Liegt bei so viel Training überhaupt noch ein Hobby drin? «Viel Zeit bleibt nicht übrig, aber wenn, dann spiele ich gerne diverse Spiele (Games) zusammen mit meinen Freunden. Auch gehe ich gerne Klettern. Dies sowohl in der Halle als auch draussen in den Bergen. Zudem baue ich von Zeit zu Zeit Vorrichtungen mit verschiedenen Elektronikbauteilen. Zuletzt war dies ein GPS-gesteuertes Flugzeug», erzählt Dario Flükiger.

Automatiker – was macht der genau?
«Dies ist von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich. Grundsätzlich werden aber Schaltschränke verdrahtet und Maschinen programmiert. Mein Arbeitsalltag setzt sich im Moment aus folgenden Tätigkeiten zusammen: Schaltschränke verdrahten und Anlagen programmieren, Störungen an Anlagen beheben, neue Anlagen elektrisch planen, aufbauen und in Betrieb nehmen. Dazu kommen noch kleine bis grössere Änderungen an bestehenden Anlagen, diese sind zu planen und umzusetzen», erklärt Dario Flükiger seinen Beruf.

Von Marianne Ruch