• Das Jodlerchörli Wystäge hat mit den Frühlingskonzerten zwei Toperfolge verbuchen können. · Bild: Hans Minder

03.04.2017
Oberaargau

«Wystägeler» jutzen den Frühling ein

Mit seinem Frühlingskonzert hat das Jodlerchörli Wystäge einen Grosserfolg auf die Bühne gezaubert. Ein in sich eindrucksvoll gestärktes Wystägechörli und illustere Gäste aus der Jodler- und Ländlerszene brachten den Leimiswiler Schulhaussaal an beiden Jodlerabenden platzmässig an seine Grenzen.

Leimiswil · «Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein …» Mit diesem Chanson von Reinhard Mey auf den Lippen hat der Jodlerpräsident Walter Gerber das Publikum hineingenommen in die zwei wunderschönen Frühlingskonzerte des Jodlerchörlis Wystäge vom Wochenende. Diese standen unter dem Motto «Flüg uf» und dürfen vom Jodlerchörli in die Reihe der Toperfolge eingereiht werden, mussten im Leimiswiler Schulhaussaal doch an beiden Jodlerabenden noch und noch Zusatzplätze installiert werden. «Flüg uf» war auch der Leitsatz der beiden Co-Moderatorinnen Marianne Geissbühler und Natalie Jeger, die mit viel Humor, aber auch mit Fingerspitzengefühl durch das Programm führten. «Der Erfolg liegt im Detail» –  das ist ein geflügeltes Wort, das sich das Jodlerchörli Wystäge auf die Fahne geschrieben hat. Ja, die Wystägeler haben nicht einfach nur gesungen und gejutzt. Unter der Leitung von Hannes Fuhrer und Danièle Iff haben sie – das hörte man aus den Vorträgen heraus – viel Energie und Aufputz in ihre musikalische Vorbereitung und Gestaltung investiert. Auf der Bühne präsentierte sich denn auch ein in sich eindruckvoll gestärktes, gesundes und «muskulös» klingendes Jodlerchörli, das sich in der Jodlerszene der Region ohne wenn und aber sehen und hören lassen darf.

«Flüg uf mys Lied» startete durch
Vor einem Jahr blieb «Flüg uf mys Lied», eine Komposition von Hannes Fuhrer, am Boden. Aber es war in der Tat kein Grounding. Heuer startete das Chörli mit diesem wunderschönen Lied mit voller Kraft durch. Aus ihrem Repertoir trugen die «Wystägeler» weitere Klangspezialitäten vor, nämlich «Bsinnsch di no», «Nöis Läbe» und «Chüejerglüt» (Zugabe) von Hannes Fuhrer, «Chilchli-Jutz» von Söpp Zihlmann, «Obestimmig» von Josef Dubach und das Volkslied «Dä liess ig y» (Musik Oskar Friedrich Schmalz). Aus diesem Liederschatz mixten die Leimiswiler ein prickelnd erfrischender Klangsmoothie, der mit grossem Applaus verdankt wurde.

Hochkarätige Crews an Bord
Für seinen «Flug» holte das Jodlerchörli Wystäge hochkarätige Crews an Bord. Dazu gehörten die Flight-Attendants aus den eigenen Chörlireihen, mit der die grosse Gästeschar erstklassig betreut wurde, nämlich die Solojodlerin Danièle Iff (Begleitung Ciara Gubser), das Jodelduett Walter Gerber und Andrea Staub und das Jodelsextett Danièle und Samuel Iff, Natalie Jeger, Marianne Vetsch, Roland Zettel und Ueli Hofer. Als Gastformationen am Freitag brachte das klangstarke Jodlerquartett Männertreu (Teuffenthal) einen Korb voll klingender Fünfstern-Genüsse aus dem Berneroberland in den Oberaargau. Abgerundet wurde dieser Jodlerabend ländlerisch mit dem «Fürobetrio». Einen Hauch ostschweizerische «Exotik» erlebte das Publikum am  Samstag. Aus Herisau kam in einem Bus das «Saumchörli» angereist. Es überzeugte das Oberaargauerpublikum mit ihren Zäuerli (mit und ohne Talerschwingen), ihren speziellen Liedern und als Sahnehäubchen obendrauf, dem trockenen Witz von Peter Knellwolf. Konzertant und zum Tanzen kitzelte das Schwyzerörgeliquartett Kolibri an diesem Abend «cheibe schöni Musig» aus ihren Örgeli und dem Bass.

Von Hans Minder