• Corona hat zu einer Verzögerung geführt, doch nun soll die Kirche in Lotzwil spätestens 2022 saniert und erneuert werden. · Bild: Walter Ryser

21.12.2020
Oberaargau

Zwei neue Räte und eine Vakanz

Erfreuliche Zahlen und zwei neue Kirchgemeinderätinnen konnten an der Versammlung der Kirchgemeinde Lotzwil präsentiert werden. Dafür bleibt ein Sitz im Kirchgemeinderat vakant, weil noch kein Vertreter der Gemeinde Rütschelen gefunden werden konnte. Auch die geplante Kirchensanierung verzögert sich.

Lotzwil · Die Corona-Pandemie macht dieses Jahr vielen Firmen, Vereinen und Institutionen einen Strich durch die Rechnung. Auch der Kirchgemeinde Lotzwil, die geplant hatte, dieses Jahr die Sanierung der Kirche in Angriff zu nehmen. Vorgesehen wäre, die Heizung zu ersetzen, aber auch die Isolation sowie die Decke und die Wände sollen aufgefrischt werden. Doch das Coronavirus hat das Vorhaben verzögert, wie Kirchgemeindepräsident Hans Rudolf Zöllig erwähnt. «Aber das Coronavirus ist nicht alleine schuld an der Verzögerung, unsere Terminierung bei diesem Projekt war wohl etwas zu sportlich», gestand der Präsident.
So musste an der Versammlung der Kirchgemeinde Lotzwil, die corona-bedingt für einmal in der Kirche stattfand, ein Zusatz-Planungskredit in der Höhe von 8000 Franken gesprochen werden, damit von Januar bis Mai die Planungsarbeiten weitergeführt werden können. Diesem Begehren stimmten die 20 anwesenden Personen (1,2 Prozent der 1646 Stimmberechtigten) einstimmig zu. Ab Mai 2021 werden dann alle weiteren Arbeiten, unabhängig vom Budget, über den ordentlichen Baukredit abgerechnet.

 

Kirchensanierung reist Loch in Kasse

Erfreulichere Nachrichten gab es dagegen aus dem Finanzsektor zu berichten. So resultierte in der Jahres-rechnung 2019 ein Ertragsüberschuss von 37 668 Franken. Zurückzuführen ist dieses gute Ergebnis auf einen um 14 500 Franken geringeren Personalaufwand als budgetiert sowie auf den nicht verwendeten Planungskredit für die Kirchensanierung. Dazu kommt ein unerwartetes Plus von 26 965 Franken bei den Steuereinnahmen. Der Planungskredit (total 48 000 Franken) sowie ein wegen der Corona-Pandemie befürchteter Einbruch bei den Steuereinnahmen machen sich dagegen im Budget für das Jahr 2021 negativ bemerkbar, sieht doch dieses ein Defizit von 46 309 Franken vor. Die Kosten von rund einer Million Franken für die geplante Kirchensanierung machen sich auch im Finanzplan für die Jahre bis 2025 bemerkbar, wird doch das Eigenkapital in dieser Zeitspanne von heute 811 000 Franken auf rund 600 000 Franken reduziert. Hans Rudolf Zöllig machte die Anwesenden deshalb bereits darauf aufmerksam, dass man in den kommenden Jahren nicht darum herumkommen werde, über eine allfällige Erhöhung der Kirchensteuer zu diskutieren.
Aber auch die Kircheinwohnergemeinde (Friedhofswesen) kämpft mit den Zahlen, weist doch die Jahresrechnung 2019 einen Aufwand-über-schuss von 9182 Franken auf, der in erster Linie auf eine unerwartete Zunahme von Erdbestattungen zurückzuführen ist. Für 2021 ist ein minimaler Aufwandüber-schuss von 208 Franken budgetiert. Auch hier sieht der Finanzplan bis 2025 eine Reduktion des Eigenkapitals von heute 166 000 Franken auf 148 000 Franken vor.

 

Drei Rücktritte

Mit neuen Mitgliedern wird der Kirchgemeinderat von Lotzwil in das neue Jahr starten. Mit Ursula Schär (Rüt-schelen, sieben Jahre im Amt), Priska Jakob (Obersteckholz, elf Jahre) und Josianne Hosner (Lotzwil,vier Jahre) verlassen drei Frauen den Rat.
Mit Andrea Kohler (Obersteckholz) und Tanja Rothen-bühler (Lotzwil) konnten zwei Lücken geschlossen werden, während die Ratsvertretung der Gemeinde Rütschelen vorerst vakant bleibt, da sich kein(e) Kandidat(in) finden liess.
Präsident Hans Rudolf Zöllig stellte sich für eine zweite Amtsdauer zur Verfügung. Wiedergewählt wurden auch die übrigen fünf Ratsmitglieder Markus Steffen (Obersteckholz), Verena Altherr (Rütschelen), Franziska Güller (Lotzwil), Anton Graber (Lotzwil, Vizepräsident) und Kathrin Krähenbühl (Lotzwil). Für die zurücktretende Ruth Meier wurde Kathrin Zöllig (Lotzwil) als Abgeordnete in die kantonale Synode gewählt.

Von Walter Ryser